Fumiko Enchi

Enchi Fumiko (Geburtsname Ueda Fumi), geboren am 2. 10. 1905 als drittes Kind des renommierten Philologen und Professors an der Kaiserlichen Universität Tōkyō Ueda Kazutoshi und seiner Frau Tsuruko in Tōkyō. Schon früh kam sie, vor allem durch ihre Großmutter Ine angeregt, mit klassischem Theater und japanischer Abenteuerliteratur in Berührung. Als Schülerin las sie begeistert Wilde, Poe und andere westliche Autoren, aber auch die ästhetizistische Literatur von Izumi Kyōka, Nagai Kafū und Tanizaki Junʼichirō. Auf eigenen Wunsch verließ sie 17jährig ohne Abschluß die Mädchenoberschule, um sich mit ausgesuchten Privatlehrern in klassischem Chinesisch sowie in Englisch und Französisch weiterzubilden. 1926 wurde ihr erstes Drama in der Theaterzeitschrift „Kabuki“ abgedruckt, zwei Jahre später erfolgte die erste Aufführung eines Stückes im berühmten „Tsukiji Kammertheater“. 1930 heiratete sie den Zeitungsjournalisten Enchi Yoshimatsu. Im folgenden Jahr wurde ihr einziges Kind, die Tochter Motoko, geboren. Die Ehe war unglücklich, wurde aber wegen des Kindes und aus Gründen der Konvention bis zum Tod des Ehemanns 1972 aufrechterhalten. 1935 erschien eine Dramensammlung in Buchform; im gleichen Jahr Hinwendung zur Erzählprosa und Essayistik. 1941 Reise nach Südchina, zwei Jahre später nach Nordkorea mit Schriftstellerkollegen zur Truppenbetreuung. Im Mai 1945 in Tōkyō ausgebombt, Evakuierung nach Karuizawa. Rückkehr nach Tōkyō 1946; ...